von Buddenbrock Corporate Building

Ist die betriebliche Altersvorsorge sinnvoll?

Das Wichtigste in Kürze

  • Die unzureichende gesetzliche Rente zwingt Arbeitnehmer dazu, zusätzlich eigenverantwortlich für ihren Renteneintritt vorzusorgen.
  • Arbeitnehmer können sie dabei unterstützen und sich gleichzeitig als verantwortungsbewusster Arbeitgeber zu positionieren.
  • Die betriebliche Altersvorsorge (bAV) ist sowohl für den Arbeitgeber als auch für den Arbeitnehmer sinnvoll.
  • Für beide Seiten überwiegen die Vorteile der Zusatzrente.

Die betriebliche Altersvorsorge ist sinnvoll

Vor allem in der Zeit des demografischen Wandels müssen Arbeitgeber mit Verantwortungsbewusstsein überzeugen. Die betriebliche Altersvorsorge ist ein effektives Instrument, um gutes Personal zu finden und zu binden. Nicht nur das. Die Zusatzrente beinhaltet weitere Vorteile und Gestaltungsfreiräume. Auch für den Arbeitnehmer kann die bAV eine sinnvolle Ergänzung zur gesetzlichen Rente und anderen Vorsorgeformen darstellen und dazu beitragen, eine finanziell abgesicherte Zukunft im Ruhestand zu gewährleisten.

Vor- und Nachteile der betrieblichen Altersvorsorge für den Arbeitgeber

Vorteile der bAV

Mit der bAV soziale Verantwortung übernehmen und die Mitarbeiter binden

Dass die gesetzliche Rente im Alter allein nicht ausreicht, ist weitestgehend bekannt. Doch nicht jeder Arbeitnehmer sorgt privat für das Alter und die Einkommenssicherung vor. Hier kann der Arbeitgeber aktiv werden. Mit der Einführung und Förderung der betrieblichen Altersvorsorge über das gesetzliche Maß hinaus kommt er seiner sozialen Verpflichtung gegenüber seinen Mitarbeitern nach.

Der Arbeitgeber bietet seinen Angestellten einen echten Benefit

Damit können Unternehmen ihre Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt deutlich heben und sich als mitarbeiterorientiertes und erfolgreiches Unternehmen positionieren. Solche betrieblichen Förderangebote wie die bAV führen unweigerlich zu zwei positiven Nebeneffekten: Arbeitgeber können neue und hervorragend ausgebildete Fachkräfte dazugewinnen und vorhandene, essenzielle Mitarbeiter stärker an das Unternehmen binden.

Die Entscheidungs- und Gestaltungsfreiheit der betrieblichen Altersvorsorge

Grundsätzlich muss der Arbeitgeber gewisse Pflichten bei der betrieblichen Altersvorsorge beachten. Er hat aber auch bestimmte Rechte, wie er die bAV durchführt. Diese Rechte lassen sich jedoch nur dann effektiv durchsetzen, wenn man als Arbeitgeber in der Initiative ist. Der Arbeitgeber kann unter anderem den Durchführungsweg, den Produktanbieter, den Tarif, den Berater und die Förderung, die über den gesetzlichen Mindeststandard hinausgeht, festlegen. Am besten legt er die Spielregeln der bAV in einer Versorgungsordnung fest.

Steuerliche Vorteile und Sozialabgabenersparnis

Arbeitgeber können Beiträge zur bAV als Betriebsausgaben steuerlich absetzen. Dies kann dazu beitragen, die Steuerlast des Unternehmens zu senken und somit die finanzielle Belastung zu reduzieren. Zudem sind Beiträge zur bAV in der Regel sozialversicherungsfrei. Das bedeutet, dass der Arbeitgeber keine Sozialversicherungsbeiträge auf die eingezahlten Beträge zahlen muss. Dadurch können Einsparungen für das Unternehmen entstehen.

Nachteile der bAV

Einstandspflicht

Die Einstandspflicht in der bAV bezieht sich auf die Verpflichtung des Arbeitgebers, sicherzustellen, dass die zugesagten Leistungen an die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erfüllt werden, unabhängig von der finanziellen Situation des Unternehmens oder des Versorgungsträgers. Diese Einstandspflicht kann für Arbeitgeber verschiedene Nachteile mit sich bringen

Kosten und Verwaltungsaufwand

Die Einrichtung und Verwaltung eines bAV-Programms kann für Arbeitgeber mit erheblichen Kosten und administrativem Aufwand verbunden sein. Dies umfasst unter anderem die Auswahl und Verwaltung von Versicherungsanbietern, die Kommunikation mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie die Erfüllung gesetzlicher Vorschriften. Es empfiehlt sich daher, die bAV-Systeme zu digitalisieren und einen Experten zurate zu ziehen.

Warum eine Versorgungsordnung?

Die deutsche Gesetzgebung ist sehr auf die Rechte von Arbeitnehmern ausgelegt. Das gilt auch für die betriebliche Altersvorsorge. Die Rechte, die man als Arbeitgeber hat, sollte man umso mehr ausüben. Eine Versorgungsordnung ist dafür das probate Mittel.

  • Nicht jedes Unternehmen braucht eine Versorgungsordnung. Kleine Unternehmen mit wenigen Mitarbeitern können grundsätzlich auf eine Versorgungsordnung verzichten und mit jedem Mitarbeiter individuelle Regelungen treffen.
  • Die Festlegung eines Regelwerks für die bAV ist sinnvoll für: Unternehmen mit mehr als zehn Mitarbeitern und Unternehmen, die expandieren möchten.

Der größte Vorteil: 30 Mitarbeiter bedeuten 30 Gespräche zur Betriebsrente und 30 individuelle Verträge. Mit einer Versorgungsordnung pauschalisieren Arbeitgeber die Regelungen einseitig für alle. Auch auf Änderungen in der Betriebsrente können sie per Nachtrag im Regelwerk reagieren. So sind die Anpassungen direkt für alle Mitarbeiter gelöst.

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Die Vor- und Nachteile der bAV für den Arbeitnehmer

Das sind die Vorteile der bAV für den Arbeitnehmer

Zusätzliche Altersvorsorge

Durch die unzureichend gesetzliche Rentenversicherung entsteht eine Vorsorgelücke. Um diese zu schließen, müssen Ihre Arbeitnehmer frühzeitig an eine zusätzliche Altersvorsorge denken. Die bAV bietet Arbeitnehmern die Möglichkeit, über den Chef zusätzlich zur gesetzlichen Rente für das Rentenalter vorzusorgen und die Rentenlücke zu schließen.  

Steuervorteile und Sozialabgabenersparnis

Da die Beiträge zur bAV aus dem Bruttoeinkommen erfolgen, sind sie in der Ansparphase in der Regel steuerfrei. Das bedeutet, dass die eingezahlten Beträge nicht direkt versteuert werden müssen, sondern erst bei Auszahlung der betrieblichen Altersvorsorge der nachgelagerten Besteuerung unterliegen. Zusätzlich sind Beiträge zur bAV in der Regel sozialversicherungsfrei. Das bedeutet, dass Arbeitnehmer auf die eingezahlten Beträge keine Sozialversicherungsbeiträge zahlen müssen.

Arbeitgeberzuschuss

Der Arbeitgeber ist verpflichtet, einen Arbeitgeberzuschuss von 15 Prozent zu leisten, wenn er durch die Entgeltumwandlung Sozialabgaben einspart. Viele Arbeitgeber fördern die bAV ihrer Mitarbeiter zusätzlich über dem Mindeststandard.

Sichere Beiträge

Die Leistungen der bAV sind für Arbeitnehmer durch das Betriebsrentengesetz (BetrAVG) garantiert. Dieses Gesetz regelt die betriebliche Altersversorgung in Deutschland und stellt sicher, dass Arbeitnehmer Anspruch auf eine betriebliche Altersrente haben, die ihnen während ihres Arbeitslebens und im Ruhestand zugutekommt.

Die bAV als Benefit

Der Arbeitgeber kann über den Mindeststandard hinaus fördern und zum Beispiel vermögenswirksame Leistungen in altersvorsorgewirksame Leistungen umwandeln. Diese fließen dann auch steuer- und sozialabgabenfrei in den bAV-Vertrag. Diesen Vorteil hat die Basisrente nicht.

Verschiedene Auszahlungs-Möglichkeiten

Betriebsrentner können bei der Auszahlung der betrieblichen Altersvorsorge zwischen einer lebenslangen Rente, einer einmaligen Kapitalauszahlung oder einer Teilkapitalisierung wählen. Bei der Unterstützungskasse gibt es zudem je nach Modell die Möglichkeit einer Tranchen-Auszahlung.

Die Einstandspflicht des Arbeitgebers

Der Arbeitgeber muss gemäß der Einstandspflicht für die Erfüllung der zugesagten Leistungen einstehen. Diese Sicherheit enthalten andere Formen der privaten Altersvorsorge, zum Beispiel die Rürup-Rente ohne Bruttobeitragsgarantie, nicht.

Einkommenssicherung

Die bAV kann mit einer Berufsunfähigkeitszusatzversicherung (BUZ) kombiniert werden. Dabei ist zu beachten, dass die Auszahlung bei Berufsunfähigkeit mit einer Steuerlast einhergeht. Dazukommen Pflegeversicherungs- und Krankenversicherungsbeiträge.

Die Nachteile der bAV für den Arbeitnehmer

Begrenztes Mitspracherecht: Der Arbeitgeber wählt den Durchführungsweg, den Produktanbieter und den Tarif des Produktanbieters

100-prozentige Versteuerung: Im Rentenbezug müssen Betriebsrentner ihre betriebliche Altersvorsorge zu 100 Prozent versteuern (Ausführliche Informationen zu den Abgaben der bAV lesen Sie hier).

Geringere Investmentchance: Der Arbeitgeber übernimmt durch die Einstandspflicht die Haftung für die Erfüllung der zugesagten Leistungen. Dadurch kann die bAV nie ein volles Investmentprodukt werden. Es besteht aber trotzdem die Möglichkeit, ein performancestarkes Produkt mit einer niedrigen Bruttobeitragsgarantie, einem geeigneten Investmentportfolio und der Option, dass ein großer Teil des Kapitals auch im Investment ankommt, zu bauen.

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