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Grund­fähigkeits­versicherung

Sichern Sie Ihre elementaren Fähigkeiten ab.

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Grundfähigkeitsversicherung

Ein Buch lesen, eine Runde Spazierengehen, mit Freunden telefonieren: Für einen gesunden Menschen sind diese Fähigkeiten normal und im Alltag selbstverständlich. Wenn unsere Grundfähigkeiten – dazugehören sehen, laufen, sprechen, hören, aber auch der Gebrauch der Hände, das Treppensteigen, das Nutzen eines Smartphones oder das Bedienen eines Computers – aber eingeschränkt sind, kann das finanzielle Folgen haben. Im schlimmsten Fall kann der Verlust einer körperlichen oder geistigen Fähigkeit sogar durch den Wegfall der beruflichen Tätigkeit existenzbedrohend sein. In diesem Fall zahlt eine Grundfähigkeitsversicherung dem Versicherten eine vorab vereinbarte Rente und kann in manchen Fällen durchaus sinnvoll sein – besonders dann, wenn die Berufsunfähigkeitsversicherung nicht infrage kommt.

Was ist eine Grund­fähigkeits­versicherung?

Durch eine Grundfähigkeitsversicherung können Sie bestimmte körperliche oder geistige Fähigkeiten absichern. Das bedeutet, dass Sie den Verlust von bestimmten definierten Grundfähigkeiten wie Gehen, Treppensteigen, Stehen, Sehen, Sprechen oder Autofahren durch eine monatliche Rate an den Versicherer auffangen. Im Jahr 2000 wurde die Grundfähigkeitsversicherung das erste Mal auf dem deutschen Markt angeboten. Seitdem stellt sie eine Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung, Pflegeversicherung oder Schwere-Krankheiten-Versicherung dar. Welche Fähigkeiten im Versicherungsschutz enthalten sind, unterscheidet sich von Vertrag zu Vertrag. Diese listen Anbieter in einem Fähigkeitenkatalog in den Versicherungsbedingungen auf. Dazu zählen in der Regel bei jedem Anbieter elementare Fähigkeiten wie Sehen, Hören und Sprechen. Allerdings decken immer mehr Anbieter auch bestimmte psychische Erkrankungen oder konkrete Tätigkeiten wie die Bildschirmarbeit ab.
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Welche Fähigkeiten deckt die Grund­fähigkeits­versicherung ab?

Der Katalog der versicherten Fähigkeiten wächst stetig. Zu den abgesicherten Basisfähigkeiten zählen:
  • Sehen

  • Hören

  • Sprechen

  • Sitzen

  • Stehen

  • der Gebrauch der Arme und Hände

  • Greifen und Halten

  • Orientierung

  • Gleichgewichtssinn

Zudem können Sie weitere Kompetenzen absichern, etwa aus dem Bereich Mobilität, zum Beispiel:
  • Gehen

  • Treppensteigen

  • Auto- Bahnfahren

  • Auch im kognitiven Bereich können Sie mit der Grundfähigkeitsversicherung einiges absichern, etwa das Schreiben oder das Führen einer Unterhaltung. Zudem lassen sich in einigen, aber nicht allen, Tarifen auch psychische Erkrankungen über Zusatzbausteine mitversichern.

Ist eine Grund­fähigkeits­versicherung sinnvoll?

Sie sollten eine Grundfähigkeitsversicherung in Betracht ziehen, wenn Sie keine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) abschließen können. Nachteile der Grundfähigkeitsversicherung: Zum einen sind die Anforderungen hoch. Die Versicherung zahlt nur, wenn Sie eine, oder je nach Definition mindestens drei, Grundfähigkeiten vollständig verloren haben. Somit ist die Gefahr hoch, dass Sie trotz Berufsunfähigkeit keine Leistungen von der Grundfähigkeitsversicherung erhalten. Zum anderen sind nur schwere psychische Erkrankungen von der Grundfähigkeitsversicherung abgedeckt, obwohl Erkrankungen der Psyche zu den häufigsten Ursachen für eine Berufsunfähigkeit sind.
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Alternativen zur Grund­fähigkeits­versicherung

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) bietet in der Regel besseren Schutz als die Grundfähigkeitsversicherung. Sie leistet, wenn Sie aus gesundheitlichen Gründen Ihren Beruf nicht mehr ausüben können. Die Grundfähigkeitsversicherung setzt im Gegensatz dazu voraus, dass bestimmte körperliche oder psychische Fähigkeiten wegfallen. Das bedeutet: Die Berufsunfähigkeitsversicherung sichert die Arbeitskraft ab, die Grundfähigkeitsversicherung hingegen nur bestimmte Fähigkeiten. Allerdings gibt es bei der Berufsunfähigkeitsversicherung auch Nachteile: Sie ist einigen Berufen verhältnismäßig teuer und viele Personen können wegen ihres Gesundheitszustandes – insbesondere bei psychischen Vorerkrankungen – den Schutz durch die BU nur mit Ausschluss bekommen oder Versicherer lehnen sie gar ab. Auch wenn die Grundfähigkeitsversicherung kein Ersatz für die BU darstellt, eignet sie sich jedoch für die Personen, die keine oder nur eine unvollständige BU erhalten.

Wann zahlt die Grund­fähigkeits­versicherung?

Die Grundfähigkeitsversicherung zahlt, wenn Versicherte eine bestimmte Fähigkeit vollständig verlieren. Versicherer definieren dafür bestimmte Leistungsfälle in ihren Versicherungsbedingungen. Wenn die Einschränkung des Versicherten diesen Beschreibungen entspricht, erhält er eine Rente. Es gibt auch Versicherer, die erst leisten, wenn Versicherte mehrere Grundfähigkeiten verloren haben. Dazu teilen sie die Fähigkeiten häufig in zwei Gruppen ein. Sehen, Sprechen und der Einsatz der Hände fallen in der Regel unter den Fähigkeitskatalog A an. Verlieren Versicherte eine dieser Fähigkeiten, erhalten sie die vereinbarte Rente. Aus dem Katalog B müssen dagegen drei Fähigkeiten wegfallen, damit Versicherte eine Rente bekommen. Dazu zählen in der Regel beispielsweise Hören, Gehen, Sitzen, Knien, Stehen, Heben, Tragen und Autofahren. Von solchen Verträgen ist abzuraten. Erschwerend kommt noch hinzu, dass die meisten Versicherer vor der Auszahlung der Rente voraussetzen, dass die betroffenen Fähigkeiten voraussichtlich mindestens sechs bis zwölf Monate ausfallen. Je kürzer dieser sogenannte Prognosezeitraum ausfällt, desto wahrscheinlicher ist eine Rentenauszahlung. Es empfiehlt sich, den Vertrag vorab genau zu prüfen. Wir unterstützen Sie gerne dabei.

Welche Bausteine enthält eine Grund­fähigkeits­versicherung?

Das Fundament einer optimalen Grundfähigkeitsversicherung sollte der Schutz der Basisfähigkeiten sein. Sie können weitere Bausteine in der Regel einzeln absichern. Legen Sie Ihren Fokus dazu auf Bausteine, die Ihre Arbeitskraft absichern. Sind Sie zum Beispiel als Handwerker tätig, ist der Gebrauch Ihrer Hände obligatorisch. Als Vertriebler sind Sie auf das Autofahren angewiesen, um Kunden zu erreichen. In unserer Beratung schauen wir uns folgende Fragen an, um den für Sie passenden Schutz zu finden:
  • Wie lang ist der Prognosezeitraum, also der Zeitraum, in dem voraussichtlich die Fähigkeit nicht mehr abgerufen werden kann?

  • Gibt es Optionen zum Wechsel in die BU?

  • Gibt es Nachversicherungsmöglichkeiten?

Wie hoch sind die Kosten einer Grund­fähigkeits­versicherung?

„Die Grundfähigkeitsversicherung ist deutlich günstiger als die Berufsunfähigkeitsversicherung. Aus diesem Grund ist sie eine gute Alternative“, auf diese Aussage treffen wir in diesem Zusammenhang häufig. Allerdings hängen die Kosten der Grundfähigkeitsversicherung von vielen Faktoren ab und sind je nach Einzelfall unterschiedlich.
  • Bei Akademikern und Angestellten mit Bürojobs beispielsweise bringt die Grundfähigkeitsversicherung oft finanziell keine Vorteile gegenüber einer Berufsunfähigkeitsversicherung.

  • Für Handwerker und Arbeitnehmer, die körperlich tätig sind, hingegen kann sich eine Grundfähigkeitsversicherung oft lohnen.

FAQs zur Grundfähigkeitsversicherung

Worauf sollte ich beim Abschluss einer Grundfähigkeitsversicherung achten?

Sie sollten vorab genau prüfen, welche Grundfähigkeiten der Versicherer abdeckt. Dazu sollten Sie ein Hauptaugenmerk darauflegen, wie viele Fähigkeiten der Versicherer abdeckt und wie genau der Verlust dieser im Vertrag definiert ist. Von Versicherungsunternehmen zu Versicherungsunternehmen gibt es hier erhebliche Unterschiede.

Welche Rentenhöhe sollte ich bei der Grundfähigkeitsversicherung wählen?

Wählen Sie eine Rentenhöhe, mit der Sie im Schadensfall Ihren Lebensstandard und Ihre Altersvorsorge weiterhin finanzieren können. Die gesetzliche Erwerbsminderungsrente reicht dafür in der Regel nicht aus. Die Faustformel für die Versicherungssumme: drei Viertel Ihres Nettoeinkommens.

Welche Fähigkeiten sollten in der Grundfähigkeitsversicherung abgedeckt sein?

Sie sollten sich vor Abschluss darüber Gedanken machen, welche Fähigkeiten für die Ausübung ihres Berufes besonders wichtig sind. Zusatzbausteine können die Versicherung teurer machen. Ein Versicherungsmakler kann Sie dabei unterstützen, die Versicherer zu vergleichen.

Grundfähigkeitsversicherung ohne Gesundheitsfragen - geht das?

In der Regel müssen Sie genauso wie bei der Berufsunfähigkeitsversicherung bei einer Grundfähigkeitsversicherung Gesundheitsfragen beantworten. Bleiben Sie hier unbedingt bei der Wahrheit, sonst kann die Versicherung später die Zahlung verweigern.

Fazit zur Grundfähigkeitsversicherung

Für Arbeitnehmer, die keinen Schutz über die Berufsunfähigkeitsversicherung, bekommen, kann die Grundfähigkeitsversicherung, auch Grundfähigkeitenversicherung genannt, eine gute Alternative darstellen. Auch diejenigen, die körperlich tätig sind, sollten diese Versicherung in Betracht ziehen. Zusammengefasst sind die Leistungsauslöser bei der Grundfähigkeitsversicherung enger und klarer definiert als bei der BU-Versicherung, bei der Versicherer auf den abstrakten Begriff der „Berufsunfähigkeit” hinweisen. Unsere Experten unterstützen Sie dabei, die Bedingungen genau zu prüfen und offene Fragen zu klären: Wie genau definiert der jeweilige Versicherer den Gebrauch der Arme? Wann kann ein Versicherte nicht mehr Treppensteigen? Längst nicht alle Fähigkeiten sind über die Grundfähigkeitsversicherung abgedeckt. Wenn beispielsweise ein Bandscheibenschaden zur Berufsunfähigkeit führt, bedeutet das nicht, dass auch die Fähigkeiten verloren gegangen sind, die für die Grundfähigkeitsversicherung eine Bedingung zur Auszahlung darstellen. Lassen Sie sich vor Abschluss einer Grundfähigkeitsversicherung von unserem Experten beraten, um die für Sie besten Bedingungen zu erhalten.
Wann haben Sie das letzte Mal gemeinsam mit Ihrem Finanzexperten, Banker, Steuerberater und vielleicht auch Rechtsberater an einem Tisch gesessen, um Ihre unternehmerische oder private Finanzstrategie abzustimmen? Vermutlich noch nie. Dabei ist kein Finanzthema eine Insellösung. Es besteht immer eine direkte Wechselwirkung zu anderen Themengebieten aus den Bereichen Finanzen, Recht und Steuern. Diese Art von Beratung nennen wir Kontextberatung.

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Achim Wehrmann