
bAV in kleinen und mittleren Unternehmen – Tipps für eine erfolgreiche Umsetzung
Das Wichtigste in Kürze
- Geringere personelle Ressourcen, begrenzte Budgets und fehlende Erfahrung führen dazu, dass viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) über keine Lösung für die betriebliche Altersvorsorge (bAV) verfügen.
- Doch die bAV ist auch im Mittelstand nicht nur umsetzbar, sondern ein wertvolles Instrument zur Mitarbeiterbindung und -gewinnung.
- Durch die Nutzung einfacher und effizienter Durchführungswege wie der Direktversicherung, die Implementierung digitaler Verwaltungslösungen und die Unterstützung durch einen bAV-Experten können KMU eine attraktive Betriebsrente erfolgreich etablieren.
- Unsere Experten beraten Sie gerne zu diesem Thema.
Besondere Herausforderungen bei der bAV für kleine und mittlere Unternehmen (KMU)
Kleine und mittlere Unternehmen stehen bei der Einführung und Verwaltung einer betrieblichen Altersvorsorge oft vor spezifischen Hürden. Diese reichen von begrenzten personellen Ressourcen über Budgetrestriktionen bis hin zu fehlender Erfahrung in der Implementierung oder Modernisierung von Versorgungswerken im Unternehmen.
Geringere personelle Ressourcen: Kleine und mittlere Unternehmen verfügen im Vergleich zu Großunternehmen oft über kleinere Personalabteilungen. In vielen Fällen fehlen HR-Mitarbeiter, die sich umfassend um die Verwaltung der bAV kümmern könnten. Moderne bAV-Verwaltungssoftware und digitale Plattformen können den administrativen Aufwand erheblich reduzieren.
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Budgetbegrenzungen: KMU operieren oft mit strafferen Budgets als Großkonzerne. Die Einführung der Betriebsrente kann in kleinen und mittleren Unternehmen aus diesem Grund als finanzielle Zusatzbelastung erscheinen. Allerdings können die Sozialabgabenersparnisse des Arbeitgebers bei Entgeltumwandlung einen Großteil oder sogar die gesamten Kosten des Arbeitgeberzuschusses refinanzieren.
Weniger Expertise: Viele kleinere Arbeitgeber haben naturgemäß weniger Erfahrung mit der komplexen Materie der bAV im Vergleich zu großen Unternehmen mit spezialisierten Abteilungen. Dies kann zu Unsicherheiten führen. Die professionelle Beratung durch einen Experten ist eine Notwendigkeit, um die bAV rechtssicher und effizient zu gestalten.
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Die Direktversicherung als bAV-Durchführungsweg für kleine und mittlere Unternehmen
Die Wahl des richtigen Durchführungsweges ist unter anderem abhängig von der Unternehmensgröße, der Risikobereitschaft und den Zielen der Vorsorge. Die Direktversicherung ist aufgrund ihrer leichten Handhabe besonders für kleine und mittlere Unternehmen interessant. Hierbei fungiert der Arbeitgeber als Vertragsinhaber, um seinen Mitarbeitern (versicherte Personen) eine zusätzliche Altersvorsorge zu ermöglichen.
Die Vorteile der Direktversicherung für KMU
- Die Direktversicherung ist mit minimalem bürokratischem Aufwand Dies entlastet die oft knappen personellen Ressourcen in KMU.
- Die Direktversicherung gilt als der rechtssicherste Durchführungsweg.
- Da die Ansprüche der Arbeitnehmer über die Versicherungsgesellschaften und deren Sicherungseinrichtungen (Protektor Lebensversicherungs-AG) abgesichert sind, ist keine zusätzliche Insolvenzsicherung durch den Arbeitgeber
- Beiträge können in der Regel flexibel erhöht, reduziert oder beitragsfrei gestellt werden.
- Beiträge sind bis zu 8 Prozent der Beitragsbemessungsgrenze (BBG) der gesetzlichen Rentenversicherung steuerfrei und bis zu 4 Prozent der BBG sozialversicherungsfrei.
Schritt für Schritt zur bAV im Mittelstand
Die erfolgreiche Einführung einer bAV im Mittelstand erfordert einen strukturierten und gut geplanten Ansatz:
Schritt 1: Bedarfsanalyse und Zieldefinition
Jede erfolgreiche bAV-Implementierung beginnt mit einer gründlichen Analyse der aktuellen Situation des Unternehmens und seiner Belegschaft. Dies beinhaltet die Betrachtung der demografischen Struktur der Mitarbeiter, ihrer individuellen Bedürfnisse und Lebenssituationen sowie der Fluktuationsraten.
Parallel dazu ist es unerlässlich, klare Ziele für die bAV-Einführung zu definieren. Soll die bAV primär der Mitarbeitergewinnung dienen, die Mitarbeiterbindung stärken, die Rentenlücke schließen oder die Attraktivität des Unternehmens als Arbeitgebermarke verbessern? Die Definition dieser Ziele trägt dazu bei, ein maßgeschneidertes Konzept zu entwickeln, das den Bedürfnissen des Unternehmens und der Mitarbeiter gerecht wird. Die Einbindung von Führungskräften und gegebenenfalls des Betriebsrats in dieser frühen Phase fördert die Akzeptanz und trägt dazu bei, ein gemeinsames Verständnis für die Notwendigkeit und die Vorteile der bAV zu schaffen.
Schritt 2: Auswahl des passenden Durchführungswegs und Anbieters
Basierend auf der Bedarfsanalyse und den definierten Zielen erfolgt die Auswahl des oder der passenden Durchführungswege. Für kleine und mittlere Unternehmen kann die Direktversicherung aufgrund ihrer einfachen Handhabung und des geringen Verwaltungsaufwands oft die bevorzugte Wahl sein. Es ist jedoch wichtig, die Vor- und Nachteile aller Durchführungswege sorgfältig abzuwägen und zu entscheiden, welcher Weg am besten zur Unternehmensstruktur, Risikobereitschaft und den finanziellen Möglichkeiten passt.
Mehr Informationen zu den Durchführungswegen der bAV im Vergleich
Schritt 3: Rechtssichere Gestaltung der Versorgungsordnung
Ein zentraler Baustein für eine erfolgreiche und haftungssichere bAV ist die Erstellung einer Versorgungsordnung oder Betriebsvereinbarung. Dieses Dokument regelt alle Rahmenbedingungen der bAV im Unternehmen, wie die Höhe der Arbeitgeberleistung, den Umgang mit Beiträgen in entgeltfreien Zeiten (z.B. Krankheit, Mutterschutz), Optionen bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses oder die steuer- und sozialversicherungsrechtliche Behandlung der Beiträge. Eine sorgfältig erstellte Versorgungsordnung schafft Transparenz und Rechtssicherheit für alle Beteiligten und ist ein Vorteil für jedes Unternehmen, das eine bAV anbietet.
Schritt 4: Kommunikation an die Mitarbeiter
Selbst das beste bAV-Konzept ist nur wirksam, wenn die Mitarbeiter seine Vorteile verstehen und aktiv nutzen. Es ist wichtig, den Mitarbeitern klar und verständlich die Funktionsweise der bAV, die individuellen Vorteile (Steuerersparnisse, Arbeitgeberzuschuss, zusätzliche Rente) und die Auswirkungen auf die gesetzliche Rente zu erläutern.
Die Kommunikation kann auf verschiedenen Wegen erfolgen: persönliche Beratungsgespräche, Video-Events, digitale Informationsplattformen oder eine Kombination aus verschiedenen Kommunikationswegen.
Schritt 5: Digitale Verwaltung und laufende Betreuung
Moderne digitale Plattformen ermöglichen eine automatisierte Verwaltung, die Erstellung von Lohnbuchungssätzen und die Integration in bestehende HR-Systeme. Dies minimiert den manuellen Aufwand für die Personalabteilung erheblich.
Zudem ist die bAV ein langfristiges Thema, da sich die Rahmenbedingungen jederzeit ändern (z.B. Beitragsbemessungsgrenzen, gesetzliche Vorgaben) können. Eine regelmäßige Überprüfung und Anpassung der bAV-Lösung ist notwendig, um deren Attraktivität und Rechtskonformität dauerhaft zu sichern.
Das können wir für Sie tun
Unsere Expertinnen und Experten begleiten Sie zuverlässig bei der rechtssicheren Einführung oder Modernisierung der bAV in kleinen oder mittleren Unternehmen. Dank fundiertem Fachwissen und praxisnaher Erfahrung entwickeln wir passgenaue Konzepte, die sowohl aktuelle gesetzliche Anforderungen erfüllen als auch optimal auf die Bedürfnisse Ihres Unternehmens zugeschnitten sind. So schaffen Sie eine zukunftssichere Vorsorgelösung, die Mitarbeitende bindet und Ihr Unternehmen nachhaltig stärkt. Vereinbaren Sie jetzt ein unverbindliches Beratungsgespräch.
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